Cha-no-yu, muss man wissen,
ist nichts anderes als Wasser zu erhitzen,
Tee zu bereiten und den Tee zu trinken.
Mehr nicht.
Sen no Rikyu
Über den Teeweg
Der Teeweg ist eine jahrhundertealte japanische Tradition. Es ist überliefert, dass der buddhistische Mönch Eisai im 12. Jahrhundert den Tee von China nach Japan brachte und in Japan den ersten Teestrauch pflanzte. Zunächst blieb der Tee den Mönchen vorbehalten, die damit Energie und Konzentration für die Meditation erlangten. Im 14. und 15. Jahrhundert fand die Oberschicht zunehmend Gefallen an Tee, und er stand im Zentrum sozialer Zusammenkünfte. Im 16. Jahrhundert verband Sen no Rikyu die Teezubereitung mit der Zen-Philosophie, und gab ihr so die Form, die heute bei uns als „Teezeremonie“ bekannt ist. Die Nachkommen Rikyus führten seinen Weg in drei Familienlinien fort – Omotesenke, Urasenke und Mushanokoji-Senke. Unser Verein praktiziert den Teeweg nach der Tradition der Urasenke.
Der Teeweg vereint in sich Aspekte der Kunst, Philosophie, Moral, Kulinarik, und Spiritualität. Praktizierende des Teewegs lernen durch die Übungspraxis Keramik, Architektur und Kalligraphie ebenso kennen wie Gartenbau, Dichtung und Kochkunst. Dem Teeweg liegt die Philosophie von „Wa-Kei-Sei-Jaku“ zugrunde. In eine moderne Sprache übersetzt, steht „Wa“ für Zusammenarbeit und Harmonie, „Kei“ für Respekt gegenüber dem Anderen, „Sei“ für Reinheit, und „Jaku“ für die innere Ruhe und tiefe seelische Stärke. Diese Philosophie des Teewegs kann ein Mensch seinem ganzen Leben zugrunde legen, in Privatleben, Ausbildung und Beruf.
Webseite der Urasenke in Kyoto (japanisch/englisch)
Der Teeweg in der Tradition der Urasenke in Deutschland